Montag, 21. Januar 2019

I am 34 now...

Es piept noch zwei Mal in der Leitung bevor sich eine schwache Stimme meldet. "JA?" Ich erkenne sie nicht mehr. Die klingt wie auf Drogen gesetzt. Vermutlich ist sie das auch wegen der Schmerzen. Sie spricht nicht sauber, erzählt leise und ich habe Probleme ihr im verwirrenden Zustand zu folgen. Sie erzählt mir immer wieder, dass es bald vorbei sein könnte, springt ständig zwischen den Themen, es geht ja so schnell, es geht ihr so schlecht heute. Ich sehe im Spiegel vor mir, wie de Tränen laufen. Du darfst jetzt nicht weinen, denke ich. Einer muss stark bleiben. Du kommst da wieder raus, Mama, ok? Und wenn du etwas brauchst, dann meldest du dich! Ich brauche dich noch.

Erst war alles gut und auf einmal war es böse. Ich schlucke, als ich aufgelegt habe, doch es kommen keine Tränen. Ein Kumpel schreibt in dem Moment. "ich glaub meine Mama muss sterben und alles, was die fragt, ist, ob ich jemanden kennen gelernt habe" antworte ich und dann stottere ich absolut sinnloses Zeug vor mich hin. "sie sorgt sich um dich" antwortet er. Sie sollte sich jetzt mehr um sich selbst sorgen, denke ich. Sie sollte all ihre Kraft zusammen nehmen um zu überleben, denn ich brauche sie noch. Ich bin immer für uns beide stark gewesen, jetzt muss sie mitmachen. Wir haben das so oft geübt.

Manchmal ist das Leben rückwirkend betrachtet ein Film, der schon viele Hinweise gibt. Hinweise, dass mit mir etwas nicht stimmt, Hinweise, dass da noch weiteres folgt. Vielleicht war auch das letzte Wochenende, dass ich kotzend im Bad verbracht habe ein Hinweis, dass etwas rauskommen soll, was ich vorher nicht wusste. Sorry für das ekelhafte Bild aber das Leben schreibt zu wenige schöne Geschichten.

Ich habe nur diese eine Familie und ich will, dass sie weiter besteht. Ich möchte, dass sie weiter hin "Oh nee, du schon wieder" sagt, wenn ich vorbei komme oder, dass sie mir erzählt, dass ich ihr die Haare vom Kopf fresse. Sie kann mich dissen, fertig machen und auf mir rumhacken, ich kann das ab, aber sie soll verdammt noch mal da bleiben.

Alle meine Freunde haben mittlerweile ihre eigenen Familien, ein Zuhause und ich stehe da mit nichts. Wie versagen fühlt sich das in den schlimmsten Zeiten an. Familie, das ist so ein schönes und gleichzeitig so grausames Wort. Ein Wunsch, den ich habe, seit ich klein bin und mit Puppen gespielt habe. Barbie, Ken und Shelly. Es gab nie die Option von alleine sein und es gab nie einen Plan B. Ich möchte irgendwann einmal eine Familie und ich will es besser machen als meine Eltern es gemacht haben. Ohne Alkohol, Gewalt, ohne Schreien und Schimpfen, ohne alleine sein oder gelassen werden. Ich möchte es besser machen, anders. Aber ich bekomme nicht die Chance dazu und ich kann das nicht erzwingen. Ich habe mir den Arsch aufgerissen für Menschen, die es nicht wert waren um deren Wünsche zu erfüllen, die sie nicht verdient haben. Gedankt hat es keiner, aber alle haben sie genommen.

Ich weiss nicht, was Liebe ist, ich habe nie wirklich geliebt, ich kann nicht nachvollziehen, wie es ist jemanden wirklich zu vermissen. Ich weiss nicht, was diese Schmetterlinge sind, von denen alle sprechen. Ich kann dieses loslassen nciht, weil ich Angst vor dem Aufprall habe. Aber ich kann euch viele Geschichten darüber erzählen, wie man jemanden kennen lernt, anfängt ihn zu mögen und dann mit Anlauf eins in die Fresse bekommt. Sei es die Ex-Freundin, Verarschung, Desinteresse. Whatever... Ich habe mittlerweile alle Lügen gehört oder gelesen. Und weil ich meinen Glauben an das Gute im Menschen nicht verliere, falle ich immer wieder drauf rein. Die Tragik an der Geschichte? Meine längste Date-Reihe hatte ich mit jemanden, der mich nur im Bett wollte. Traurig, aber wahr...

Ob ich nun heule oder lächel, das Leben geht weiter... Ich wüsste nur gerne, wann ich endlich genug auf die Fresse bekommen habe um auch mal ein bisschen Glück zu haben, wenigstens ein kleines bisschen, damit ich weiss, dass es sich immer wieder lohnt aufzustehen.

Für alle Schwarzmaler: Ja, ich male tiefschwarz, damit man mir zuhört. Ich kann den Teufel heraufbeschwören mit wenigen Wörtern, aber das ist alles nur dramatisiert, damit ich mich danach besser fühle, Self-therapy! Danke fürs Zuhören, Nobody.

I am 34 now... ich weiss nicht, was Liebe ist, habe keinen meiner Wünsche erreicht, führe ein 0-8-15-Leben, bin nicht sonderlich hübsch oder besitze viel. Aber ich lächel einfach weiter... Das können sie mir nicht kaputt machen!

Theree month to go... - here we go


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THIS ONE IS DEDICATED TO HASI
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Dankeschön :*

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