Donnerstag, 6. April 2017

El problema con el amor es... último acto

Ich verabschiede mich jetzt schon von dir sagt er und zieht die Tür zu. Er gibt mir einen Kuss, ich schaue nur ziemlich verzweifelt, ich weiss gerade nicht, was ich sagen soll. 
War schön dich kennen gelernt zu haben? 
Ich will dich unbedingt wieder sehen?
Ich werde dich vermissen?
Ich bleibe einfach stumm, dann kann ich nichts falsches sagen und ich habe das Gefühl jeder dieser verkrampften Sätze wäre jetzt falsch. Ich laufe wortlos hinter ihm die Treppe runter. Er zieht hinter uns die Tür zu. "Guck mal, da geht die Sonne auf" Ich hingegen wünsche mir den Sonnenuntergang von gestern Abend zurück. Als wir über die Straße laufen, zählt er mir sämtliche Sterne auf, die noch sichtbar sind und ich denke wieder an den Sternenhimmel und die damit verbundenen Erinnerungen an gestern Abend. Ich will, dass du mir noch einmal die Sterne vom Himmel holst...

Er schaut mich an. Wir schreiben aber weiter, flüstere ich. Ja, sagte er. Dann ist er weg und ich stehe verzweifelt und ein bisschen überfordert morgens um 05:50 Uhr auf einem Parkplatz vor meinem Auto und weiss nicht, wohin mit mir. Ich steige ins Auto und schaue in den Spiegel. Ich sehe ganz schön fertig aus. So ist das, wenn man die ganze Nacht kein Auge zumacht. Ich würde am liebsten nach Hause in mein Bett, aber das Leben geht weiter, ich muss jetzt funktionieren. Aufgeben ist nicht drin. Ich hab jetzt ne Stunde fahrt vor mir. Los geht's. Die Sonne scheint mittlerweile. Ich bin immer noch halb geschminkt und bemerke während der Fahrt, dass mein Pullover einige Flecken hat, die darauf schließen lassen, wie viel Spass er gestern hatte. Can this day get any worse? It can. Ich muss an gestern denken, mir schießen immer wieder Tränen in die Augen. Du darfst nicht weinen, denke ich, du darfst einfach nicht. Ich drehe die Musik lauter, irgendwas fröhliches, wo man lustig mitsingen kann...

Bevor ich zum Bäcker gehe, beschließe ich, das mit dem Schminken zu vollenden. Ich möchte gerade nicht dieses bemitleidenswerte Bild abgeben. Ich steige aus und lächele, wie immer. Wird schon keiner merken, dass es mir schlecht geht. Und das tut auch keiner. Als ich zurück zum Auto gehe, überlege ich, was ich jetzt mit meinen Klamotten mache. Zum Glück war ich gestern schlau genug noch welche mitzunehmen. Ich schmeiss meine Turnschuhe hinten ins Auto und quetsch mich in die Stiefel. Wir wollen in der Arbeit ja wieder das perfekte Bild abgeben. Never change a running system. Weiter geht die Fahrt. Ich überlege immer noch, wo ich mich umziehen kann und entscheide dann für eine Seitenstraße kurz vor meiner Arbeit. Und da stehe ich dann halbnackt und versuche wieder ein ansehliches Bild abzugeben. 

Die Zeit in der Arbeit scheint gar nicht rum zu gehen. Doch auch irgendwann sind 8:30 Std vorbei. Schon auf der Rückfahrt merke ich, wie fertig ich bin. Ich zittere am ganzen Körper. Als die Haustür hinter mir ins Schloß fällt, schießen mir die Tränen in die Augen und laufen langsam meine Wangen runter. Ich schlucke. Warum ich, denke ich, warum muss sowas immer mir passieren? Darf ich nicht einmal glücklich sein? Ich krabbel ins Bett und heule mich leise in den Schlaf. Gegen 23:30 Uhr mach ich noch einmal die Augen auf. In der Wohnung brennt noch überall Licht. Wenn ich die Augen schließe sehe ich sein Gesicht. Es ist gerade zum verrückt werden... Ich liege noch eine Stunde wach und starre an die Decke. Manchmal blicke ich verzweifelt neben mir ins Bett. Der Platz bleibt leer.

Es ist Donnerstag und ich sitze nun vor meinem PC, starre da vergleichsweise lange drauf im Gegensatz zu sonst und kann nicht die passenenden Worte finden. Normalerweise fällt mir das Schreiben sehr leicht und ich habe für alles die passende Antwort parat.
Aber dieses Mal stochere ich in meinem Joghurt, bin seit zwei Löffeln satt und habe das Gefühl, dass sich mein Magen gleich umdreht. Hier im Zimmer sind 25 Grad und ich bin in eine dicke Wolldecke eingewickelt, weil ich so friere und zittere. Mich erinnert gerade alles an ihn. Ich finde das Leben ist im Moment wieder ganz schön unfair zu mir. Das war es bis jetzt meist, wenn mir einmal etwas gutes passiert ist.
Langsam füllen sich wieder die Augen mit Tränen und die ersten Tränen kullern leise die Wangen runter. Ich wollte wegen so einem Blödsinn nicht mehr weinen. Wieder gegen eine Sache verstoßen, die ich mir vorgenommen hatte. Scheint langsam zur Gewohnheit zu werden... Man kann nicht entscheiden, ob man sich in jemanden verliebt. Er hätte Angst sich in mich zu verlieben, ich habe Angst hiervon nie wieder los zu kommen. Man sagt, man solle nicht vergleichen, aber unterbewusst tut man es doch. Ich glaube, wir haben einen neuen Highscore und der macht es allen anderen gerade extrem schwer. Manchmal ist etwas zu schön und dann kommt die beschissene Realität und macht einem alle Träume kaputt, denke ich

Das Verliebtsein kommt immer zur falschen Zeit am falschen Ort. Es bleiben ein paar wunderschöne Erinnerungen und die Frage, ob alle anderen doch richtig gelegen haben und ich es nur einfach nicht wahrhaben wollte...

Curtains closed!

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